Im Verlauf der nächsten Wochen widme ich mich in diesem Blog der bewegten Vergangenheit der kubanischen Cigarre. Ich beginne damit, Ihnen die Geschichte der Cigarre zu erzählen, die eine Revolution startete.

José MartíDas Geheimtreffen

Die Ereignisse nehmen ihren Anfang am 29. Januar 1895 in New York. Der spätere Nationalheld José Marti lädt zu einem Geheimtreffen in die Residenz der kubanischen Revolutionspartei, um zu entscheiden, ob die Unabhängigkeitsbewegung den offenen Konflikt mit der Kolonialmacht Spanien wagen sollte. Neben Militärs ist auch Emilio Cordero, der später die Cigarrenmarke Mi Hogar gründen sollte, mit von der Partie.

Da Cordero verspätet zu dem Treffen kam, fiel ihm die Verantwortung zu, das bestehende Abstimmungspatt zwischen Befürwortern und Gegnern des Kriegs mittels seiner Stimme aufzulösen. Emilio Cordero entschied sich schließlich für Krieg und veränderte damit den Lauf der Geschichte.

ZigarrenfabrikDas Versteck

Die Befehle wurden in Handschrift auf ein Stück weißes Papier geschrieben. Gonzalo de Quesada, Generalsekretär der kubanischen Revolutionspartei, wurde die Aufgabe zuteil, dieses Dokument sicher nach Kuba zu bringen. Quesada reiste zunächst nach Tampa in Florida, dem Zentrum der kubanischen Unabhängigkeitsbewegung in den Vereinigten Staaten. Gemeinsam mit den dort ansässigen Cigarrenrollern schmiedete er den Plan, das Dokument in einer Cigarre zu verstecken, um unentdeckt durch den Zoll zu kommen.

In der O’Halloran Cigarrenfabrik in Tampa wurden nun fünf identische Panetela-Cigarren gerollt. Die Zigarre, in der das Geheimdokument verborgen war, wurde mit zwei kleinen, gelben Flecken auf der Bauchbinde markiert. Wenig später segelte Quesada nach Key West und traf dort den Kurier Miguel Angel Duque De Estrada, der die Nachricht zu Gualberto Gomez, dem Anführer der Aufständischen auf Kuba, bringen würde.

Die Reise nach Kuba

In der Nacht des 21. Februars 1895 besteigt Estrada das Schiff nach Kuba. Als er im Hafen von Havanna ankommt, beschenkt er die Zollbeamten mit vier Cigarren, behält aber diejenige mit der Nachricht im Mund, ohne sie anzustecken. Noch in dieser Nacht überbringt er General Gomez die Cigarre und wenig später beginnt der kubanische Unabhängigkeitskrieg.

Diesem Krieg fielen viele tausend Menschen zum Opfer, unter ihnen auch José Marti. Nach der Revolution wurde die Cigarrenfabrik H. Upmann, benannt nach einem englischer Bankier und Cigarrenfabrikanten, in José Marti umbenannt. Die Marke dieses Namens stammt allerdings aus Nicaragua, obwohl sie uns heute an den Dichter, Revolutionär und kubanischem Nationalhelden José Marti erinnert.

Bildquellen

http://en.wikipedia.org/wiki/Jos%C3%A9_Mart%C3%AD#mediaviewer/File:MartiJohnManuel_K_TRestauration.jpg

http://en.wikipedia.org/wiki/Ybor_City#mediaviewer/File:Old_cigar_factory.jpg