Eine „anilla“ ist die Bezeichnung für die Bauchbinde, die auch Cigarrenring genannt wird. Der Cigarrenring wurde wohl um 1860 von Gustav Bock eingeführt, einem Deutschen, der nach Havanna gekommen war, um dort sein Glück zu machen. Die Legende sagt, dass er damit verhindern wollte, dass sich seine Kunden aus der Oberschicht ihre weißen Handschuhe beim Rauchen schmutzig machen. Es ist nicht sicher, wie viel Wahrheitsgehalt in dieser Geschichte steckt. Cigarrenringe oder Bauchbinden sind jedoch seither zu beliebten Sammlerstücken geworden und von einer Cigarre kaum mehr wegzudenken.
Die Anilladora legt in der Manufaktur die Bauchbinde mit äußerster Sorgfalt um jede einzelne Cigarre, bevor sie sie wieder in die Kiste zurücklegt. Dabei hält sie genau die vom Sortierer festgelegte Reihenfolge der Cigarren ein. Für ein korrektes Anlegen sorgt ein Maß, an dem die Cigarre und der Cigarrenring ausgerichtet werden. Befestigt wird er mit dem gleichen geruchs- und geschmacklosen Kleber, genannt goma, wie das kleine runde Stück am Mundteil der Cigarre.
Die wohl kleinste, das heißt schmalste, je in Cuba hergestellte Bauchbinde stammt aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts und wurde für die Marke José L. Piedra hergestellt.
Habanos S.A. ist seit einigen Jahren dabei, die Cigarrenringe einiger Marken neu zu gestalten. Die Marken Trinidad, Cohiba und Montecristo haben bereits ein neues Aussehen erhalten. In neuem Design präsentiert sich jetzt auch der Cigarrenring der Marke Romeo y Julieta. Bei der Petit Piramide, die zur Edición Limitada 2005 gehört, kam dieser Cigarrenring zum ersten Mal zum Einsatz. Seit 2004 tragen auch die Cigarren aus den Kabinettkisten Anillas.
Text- und Bildquelle: 5th Avenue