Eine „chaveta“ ist der Name für ein spezielles Messer, das ein Torcedor bei der Arbeit verwendet. Heutzutage sind es zu einem großen Teil Frauen, die die Kunstfertigkeit des Rollens einer Cigarre ausüben und auch perfekt beherrschen. In dieser Folge der Cigarrensprache sollen die Werkzeuge, die eine Torcedora braucht, vorgestellt werden.
Die Werkzeuge der Torcedora
Als Unterlage verwendet eine Torcedora eine „tabla“, ein Holzbrett. Außerdem benötigt sie eben jene Chaveta und ein „casquillo“, beides Zuschneider, das eine in Form einer Klinge, das andere eine Hülse. Weiterhin braucht man eine Guillotine, geschmacksfreien pflanzlichen Klebstoff, „goma“, und eine Messlehre, ein „cepo“, um Länge und Durchmesser der Cigarre zu überprüfen.
Eine Cigarre wird in folgenden Arbeitsschritten gefertigt: Als erstes legt sich die Torcedora die Umlageblätter auf der Tabla zurecht, dann ordnet sie die Einlageblätter so in der Hand, dass ein ungehinderter Rauchdurchzug gewährleistet ist und wickelt die Einlage in das Umblatt. Auf diese Art entsteht der „bonche“, der Wickel. Der Kopf des Wickels wird mit der Guillotine abgeschnitten. Der fertige Wickel wird dann für mindestens 30 Minuten in eine Wickelpresse gelegt, um ihm eine gleichmäßige Form zu geben. Während dieser Zeit prüft man seit dem Jahr 2002 die Wickel auf ihren Zugwiderstand, um sicher stellen zu können, dass später eine gut „luftende“ Cigarre verkauft wird.
Das Deckblatt und der Wickel
Die Hälfte eines Tabakblattes benötigt man als Deckblatt für eine Cigarre. Es wird leicht angefeuchtet und gedehnt, damit es sich genau der Form des Wickels anpasst. Durch einen leichten Schnitt mit der Chaveta beschneidet die Torcedora das Deckblatt, damit es die passende Form bekommt.
Der Wickel wird auf das Deckblatt gelegt und davon vollständig umhüllt, wobei die Spitze des Deckblattes am Fuß der Cigarre liegt. Wärhend der Wickel vom Deckblatt eingehüllt wird, richten die Fingerspitzen das Blatt mit großer Geschicklichkeit passend aus. Das Dehnen des Blattes muss fehlerlos und perfekt erfolgen. Danach wird das Käppchen der Cigarre angebracht. Dafür wird ein Teil, die sogenannte Fahne, vom übrigen Deckblatt abgeschnitten und um den Kopf der Cigarre gewickelt, um das offene Ende zu schließen und den festen Sitz des Deckblattes zu sichern.
Der Casquillo
Mit dem Casquillo, dem Zuschneider in Form einer Hülse, wird aus dem übrigen Deckblatt ein kleines rundes Stück heraußgeschnitten und mit dem farb- und geschmacklosen Klebstoff (Goma) über die Fahne geklebt. Mit der Guillotine schneidet man die Cigarre auf die jeweils richige Länge.
Text- und Bildquelle: 5th Avenue