Tripa ist im Spanischen der Begriff für das „Innere“, bei der Cigarre also die Einlage. Tripa Larga und Tripa Corta bezeichnen die zwei verschiedenen Formen der Einlage-
Tripa Larga bedeutet in diesem Fall, das es sich bei der Einlage um „lange Blätter“, das heißt vollständige Tabakblätter (bei der lediglich die Blattrippen entfernt wurden) handelt. Die Einlage besteht dabei aus Ligero (wörtlich übersetzt eigentlich: „leicht“, sind aber die Blätter aus dem oberen Teil der Pflanze mit dem kräftigsten Geschmack), Seco (eigentlich: „trocken“, bezeichnet die Blätter aus dem Mittelteil der Pflanze mit mittlerer Stärke) und Volado (eigentlich: „hochgestellt“ oder „fliegend“, meint aber die unteren Blätter der Pflanze mit geringster Stärke). Der Wickel (Bonche) aus diesen drei Blättern wird in das Umblatt (Capote) gewickelt und um dieses schließt sich dann das feine, elastische Deckblatt (Capa).
Die beim Zuschnitt der Cigarren mit langer Einlage (Tripa Larga) von den Wickeln abgeschnittenen Blattreste werden mit anderen ausgesuchten und zugeschnittenen Blättern kombiniert, um die Mischungen für die Habanos de Tripa Corta (kurze Einlage) zu schaffen. Der Torcedor rollt die Einlage mit Hilfe eines flexiblen Tuches – das an seiner Werkbank befestigt ist und ihm dabei hilft, einen festen Wickel zu formen – in das Umblatt ein. Das Deckblatt wird anschließend, genau wie bei der Habano de Tripa Larga, von Hand auf traditionelle Art angebracht. Auch diese Habanos werden also vollständig von Hand gefertigt.
Text- und Bildquelle: 5th Avenue